Lipofilling Brust – zur Brustvergrößerung mit Eigenfett und warum die Einheilung so unterschiedlich ist!
Sie interessieren sich für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett, weil sie keine Implantate möchten, aber zweifeln an der Eigenfett-Methode? In diesem Artikel erkläre ich die Technik und die Möglichkeiten des Brust Lipofillings, auch Eigenfett-Transfers genannt. Erfahren Sie mehr über die Ursachen der Wirksamkeit bzw. weshalb das Eigenfett individuell unterschiedlich gut einheilt.
Lipofilling Brust – Vorteile bei Brustvergrößerungen
Der Wunsch eine größere Brust zu haben, die Brustform zu verbessern oder zur Gegenseite anzugleichen ist ein häufiger bei Patientinnen in der Ästhetischen Chirurgie.
Tatsächlich ist es durch das Lipofilling der Brust und durch Eigenfett-Transfer in die Brust möglich, sowohl die Größe als auch die Form der Brust zu optimieren.
Ein großer Vorteil ist des Brustaufbaus mit Eigenfett ist das gleichzeitige Bodycontouring: Durch die beim Lipofilling notwendige Fettabsaugung (Liposuktion) an den Entnahmestellen wird gleichzeitig auch die Silhouette des Körpers verbessert wird. Es handelt sich somit um eine „Win-win-Operation“, die an mehreren Stellen des Körpers der Frau ansetzt und in verschiedenen Körperregionen wirkt.
Ebenso denkbar ist der Brustaufbau mit Eigenfett nach Brustkrebs. Mehr über das komplexe Thema des Brustaufbaus nach einer abgeschlossenen Brustkrebsbehandlung können Sie meinem Blogartikel „Nach dem Brustkrebs: Brustaufbau mit Eigengewebe und/oder mit Implantat“ erfahren.
Brust OP mit Eigenfett
Die Operation an der Brust, bei der Eigenfett zur Brustvergrößerung eingespritzt wird, dauert abhängig von der OP-Technik etwa bis zu zwei Stunden. Mehr Details zu diesem Brust Lipofilling lesen Sie auf meiner Seite über Brustvergrößerung mit Eigenfett.
Folgende Shortfacts geben Ihnen einen kurzen Überblick über die Behandlung:
Kurzinfo: Brustvergrößerung mit Eigenfett (Eigenfett-Behandlung, Fettstammzellen)
- OP-Dauer: 1-2 Stunden (abhängig von der OP-Technik und dem Umfang)
- Narkoseart: Sedierung oder Vollnarkose
- ambulant möglich: ja
- Narbenbildung: nur an den Einstichstellen
- Hämatome: gering im Brustbereich, hauptsächlich an den Entnahmestellen
- Nachbehandlung: leicht stützender, jedoch nicht komprimierender BH für 6 Wochen, Kompressionsmieder oder -hose an der Entnahmestelle, Fadenzug nach 7 Tagen
- Sport möglich: nach 2 Wochen
Brust OP Eigenfett – wie lange hält das?
Um die Frage nach der Nachhaltigkeit der Brustvergrößerung mit Hilfe des Lipofillings zu beantworten, beschäftigen wir uns kurz mit der Einheilung von Fett und Eigenfett. Denn je besser, das transplantierte Eigenfett einheilt, desto besser ist das Ergebnis der Brust OP.
Was sind die Gründe für die unterschiedliche Einheilung des transplantierten Eigenfett und einem unterschiedlich guten Ergebnis des Brust Lipofilling?
Tatsächlich sind für das bestmögliche Ergebnis bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett mehrere Faktoren entscheidend. Dazu gehören:
- genügend vorhandenes Eigenfett (Quantität)
- die Qualität des transplantierten Eigenfett
- ausreichend ‚Platz‘ in den Brüsten mit genügend weichem Brustgewebe als Matrix für das Eigenfett
- die richtige Menge, damit keine ‚Überfüllung‘ mit Eigenfett in der Brust stattfindent
- kein Druck im Brustbereich in den ersten Wochen der Einheilung
- Vermeidung einer Diät in der Einheilungsphase
- Verzicht auf Nikotin in der Einheilungsphase
Es gibt also einige Dinge, die zu beachten sind. Einiges können Sie selbst beeinflussen, wie beispielsweise auf eine Diät und Nikotin zu verzichten. Anderes liegt am Erfolg des operativen Eingriffs während des Lipofilling an der Brust, zum Beispiel die passende Menge zu platzieren.
Entscheidende Faktoren für ein gelungenes Lipofilling an der Brust
Es gibt aber auch Faktoren, die von Natur aus gegeben sind – wie zum Beispiel Qualität und Quantität des Eigenfetts.
Quantität des Eigenfetts
Die erste Voraussetzung für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett ist entsprechend, dass überhaupt genügend Eigenfett vorhanden ist. Nicht selten verschätzt man sich hierbei: Denn ein großer Teil des vermeintlichen Fettvolumens, beispielsweise am Bauch oder den Oberschenkelinnenseiten, ist eigentlich Wasser und Öl.
Beides wird während der Operation direkt nach der Fettabsaugung herausgefiltert, da für den Eigenfett-Transfer nur das ‚reine Fett‘ verwendet werden kann. Dies bedeutet, dass man in der Regel circa das Dreifache an Fett absaugen muss, um das gewünschte Transfervolumen für die Brust zu erzielen.
Qualität des Eigenfetts
Ebenso wichtig ist die Qualität des transplantierten Eigenfetts. Hierbei kann man leider vor einer OP nicht sicher einschätzen, wie gut das Fett sein wird.
Bei zu wässrigem Fett mit wenig Substanz wird das einheilende Gesamtvolumen nicht so groß sein und somit das Ergebnis in der Regel nicht so effektiv sein. Zudem ist auch die Entnahme und Verarbeitung des entnommenen Fettes von Bedeutung.
Die schonendste Methode ist bei der Entnahme die Verwendung der Wasserstrahl-Technik (‚Beauli-Methode‘), bei der Weiterverarbeitung werden durch verschiedene Filter zu große und zu kleine Fettzellen ausgefiltert.
Video zur Demonstration der Wasserstrahl-Technik (Infiltration und Absaugung).
Passende Fläche der Brust für Brust Lipofilling
Die Brust sollte eine ausreichend große Fläche bieten. Im besten Fall sollte auch zumindest ein gewisses Maß an eigenem Brust- und Fettgewebe vorhanden sein. Dies stellt die Überlebensgrundlage für das transplantierte Fettgewebe beim Lipofilling in der Brust dar.
Auf diese Weise können die transplantierten Fettzellen in das vorhandene Brustgewebe andocken, dann gelangen sie an die Blutversorgung und können erst dann richtig einheilen.
Für Lipofilling der Brust wird das richtige Maß an eigenem Brustgewebe benötigt
Hat man also nur wenig eigenes Brustgewebe und eher nur eine „Hauthülle“, dann ist ein Eigenfett-Transfer sehr uneffektiv, beziehungsweise muss mehrfach in kleinen Schritten wiederholt werden
Ebenfalls ist es wichtig, nicht zu viel Eigenfett-Zellen zu transplantieren. Die Brust, oder eher gesagt das Brustgewebe muss nach dem Eingriff weich genug sein, damit die Fettzellen überhaupt eine Chance haben, an Blut zu gelangen.
Weniger ist mehr: Zuviel Fetttransfer wirkt sich negativ auf das Lipofilling der Brust aus
Wird zu viel Fettvolumen transplantiert und ist die Brust ‚überfüllt‘ und fest, gelangt das Blut nicht per Diffusion zu den Fettzellen und ein weitaus höherer Anteil an Fettzellen wird nicht überleben. Man könnte also in diesem Fall sagen: Weniger ist manchmal mehr!
Aus diesem Grund sollte man sich auch nicht auf eine bestimmte Volumenmenge versteifen, sondern man muss bedenken, dass es individuell sehr unterschiedlich ist, welches Fettgewebe effektiv beim Lipofilling der Brust eingesetzt werden kann.
Nützliche Tipps nach der Brust OP mit Eigenfett
Auch nach dem Eingriff sind einige Dinge zu beachten. Erneut spielt der Druck eine wichtige Rolle. In jedem Fall sollte es vermieden werden, in den ersten Wochen nach dem Brust Lipofilling zu viel Druck auf die Brüste zu haben.
Insofern sollte man:
- keine engen BHs oder Kompresssions-BHs, keinen Stütz-BH tragen,
- nicht auf dem Bauch schlafen,
- und natürlich auch keine die Brust belastende sportliche Aktivitäten durchführen.
Ernährungsweise nach Lipofilling Brust beachten
Für die Heilung ganz im Allgemeinen ist es wichtig, dass dem Körper und in diesem speziellen Fall den Fettzellen möglichst ausreichend Nährstoffe und Elemente zur Verfügung stehen.
Wichtig ist: Eine Diät oder sehr einseitige Ernährung direkt nach der OP sind also kontraproduktiv. Hingegen ist die Einnahme von Nahrungsergänzungen wie Vitamin C, Zink und Selen für die Einheilphase von Vorteil.
Und letztlich ist wie die Vermeidung von Nikotin, also dem Rauchen, ein ganz wesentlicher Faktor in der Wundheilung allgemein und in diesem Fall in der Einheilung von Fettzellen. Denn:
- durch Nikotin wird unmittelbar die Durchblutung der Haut und Versorgung durch periphere kleine Blutgefäße direkt verschlechtert.
- Dies bedeutet, das die Chance für die Fettzellen an Blut und somit an Nährstoffe zu kommen, sofort verschlechtert wird und unweigerlich weniger Fettzellen einheilen werden.
Zusammenfassung Brust Lipofilling -Alternative zur Brustvergrößerung mit Implantaten
Zusammenfassend kann man also festhalten, dass die Brustvergrößerung mit Eigenfett eine sehr gute Alternative zu einer Brustvergrößerung mit Implantaten ist. Beim Lipofilling der Brust haben viele Frauen gute Erfahrungen gemacht.
Dennoch gilt es entsprechend der Wünsche der Patienten die individuellen, eventuellen Nachteile zu beachten: Möchte man jedoch ein im Sinne der Brustgröße, schnelles und sicheres Ergebnis, dann ist Eigenfett nicht die richtige Lösung. Man wird in keinem Fall ein ‚implantatartiges‘, volles Dekollete erzielen können und eine deutliche Vergrößerung ist nur mit mehreren Operationen möglich. Hier kommt die Eigenfett-Methode an ihre Grenzen.
Wer aber die Brust nur leicht vergrößern möchte, die Form angleichen will oder wenn eine Frau zum Beispiel nach einer Schwangerschaft, insbesondere nach dem Stillen verloren gegangenes Volumen wieder ersetzen will, für den bzw. die kann eine Brustvergrößerung via Eigenfetttransplantation die richtige Methode sein.
Zu beachten sind aber in jedem Fall die oben genannten Faktoren, um das bestmögliche, gewünschte Ergebnis bei der Volumenvergrößerung erreichen zu können.