Platzierung des Implantats bei einer Brustvergrößerung
Bei der Brustvergrößerung mit Implantat ist es möglich, dieses an verschiedenen Stellen zu platzieren. Man unterscheidet zwischen subfaszial, subglandulär, subpektoral und komplett submuskulär.
Subglanduläre Lage des Brustimplantats
Die Implantation eines Brustimplantats subglandulär und somit direkt zwischen der Brustdrüse und dem Brustmuskel ist grundsätzlich die schonenste Methode, da der Brustmuskel vollständig intakt bleibt. Die Vorteile sind hier eine sehr viel schnellere Regeneration mit weniger Schmerzen nach der Operation und der Möglichkeit, schneller wieder beschwerdefrei arbeiten zu können oder sportlichen Aktivitäten nachzugehen.
Die subglanduläre Lage ist jedoch nur in ausgewählten Fällen oder grundsätzlich bei der Verwendung von Implantaten mit einer Polyurethan-Beschichtung zu empfehlen. Bei der Vewendung von ‚normalen‘ Implantaten mit leichter Rauigkeit an der Oberfläche ist die Voraussetzung hierfür eine sehr feste und straffe Haut im Brustbereich sowie ein ausreichendes Brustvolumen, um das Implantat vollständig und sicher zu bedecken. Ansonsten ist bei der subglandulären Lage das Risiko für die Entstehung einer Kapselfibrose sowie für das Herabrutschen des Implantats deutlich höher als beispielsweise bei der subpektoralen Lage.
Bei Implantaten mit einer Polyurethan-Beschichtung ist dagegen eine schonende Positionierung in der subglandulären Lage nahezu immer möglich, da die Implantate mit dieser Beschichtung nicht herabrutschen können. Insofern kann man hier von einer Renaissance der subglandulären Lage sprechen, die zunehmend wieder Anwendung findet.
Subfasziale Lage des Brustimplantats
Von einer subfaszialen Platzierung des Implantats würde ich bei einer Brustvergrößerung abraten. Hier wird das Silikonimplantat lediglich unter der Faszie, also dem straffen Bindgewebe des großen Brustmuskels platziert, wodurch die langfristigen positiven Effekte der subpektoralen Lage nicht sicher gewahrt werden können.
Subpektorale Lage des Brustimplantats
Die Implantation eines Brustimplantats erfolgte in den vergangenen Jahren und nicht selten auch heute noch in der Regel subpektoral, also zumindest in Teilen unterhalb des großen Brustmuskels. Diese Technik war weltweit die meistangewendete Technik, bei der ausschließlich nur der große Brustmuskel im Bereich nahe der Unterbrustfalte in Teilen durchtrennt wird, um eine Tasche für das Implantat zu bilden und hat grundsätzlich gegenüber der sublandulären Lage einige Vorteile, wenn man ‚normale‘ Implantate verwendet.
Diese Vorteile sind bei Verwendung von herkömmlichen glatten oder rauen Implantaten:
- Eine sichere Lage des Implantats, ein deutliches „Verrutschen“ ist reduziert.
- Ein geringeres Risiko zur Entwicklung einer schmerzhaften Kapselfibrose im Vergleich zur subglandulären Lage.
- Der kleine Brustmuskel sowie die umgebenden Muskeln bleiben unberührt und so intakt.
- Das Implantat zeichnet sich in seiner Form nicht so auffällig an der Haut ab und es kommt so seltener zu einer auffälligen Faltenbildung des Implantats, dem sogenannten ‚Rippling‘.
Komplett submuskuläre Brustvergrößerung
Auch die komplett submuskuläre Brustvergrößerung, also die Platzierung des Implantats nicht nur unter dem großen Brustmuskel, sondern auch unter dem kleinen Brustmuskel und teilweise dem langen geraden Bauchmuskel ist nach Absprache und in bestimmten Fällen in meiner Praxis möglich.
Dies macht jedoch nur in ausgewählten Fällen, beispielsweise bei sehr schwachem Bindegewebe der Haut Sinn, um ein Herabrutschen des Implantats zu vermeiden. Hierbei ist man in der Implantatgröße begrenzt und es kommt natürlich zu einem größeren Gewebeschaden, da gleich mehrere Muskeln „bearbeitet“ werden müssen.
Die genaue Operationstechnik hängt letztlich von der Form und Größe der Brust sowie vom individuellen Wunsch der Patientin ab und muss ausgiebig besprochen werden.