Ein volles Dekolleté: Bruststraffung ohne Implantat
Eine „hängende Brust“ empfinden viele Frauen als nicht schön oder nicht weiblich genug und je nach Ausmaß auch als störend im Alltag. Dabei ist es natürlich sehr subjektiv, inwieweit die eigene Brust als hängend empfunden wird. Gerade Frauen ab dem mittleren Alter denken heute immer öfter über eine Bruststraffung ohne Implantat oder auch mit Implantat nach.
Bruststraffung ohne Implantat oder mit Implantat? Oder doch lieber in Kombination mit einem Brustaufbau mit Eigenfett?
Sie merken schon, es gibt zahlreiche Methoden, die Brust zu straffen. Die richtige Auswahl der Methode ist für jeden Einzelfall individuell zu entscheiden.
Die „klassische“ Methode meint natürlich eine Bruststraffung ohne Implantat, aber auch der Wunsch nach einer Bruststraffung in Kombination mit einem Implantat (also einer Straffung in Kombination mit einer Brustvergrößerung mit Implantat) ist nicht selten. Vor allem, wenn die Patientin sich neben der Straffung der Brust auch ein volleres Dekolleté wünscht.
Nachteile einer Bruststraffung mit Implantat
Doch die Kombination Bruststraffung und Implantat ist in vielen Fällen nicht die richtige Methode. Denn der Grund für die hängende Brust ist in der Regel eine zu schlaffe oder vorbelastete Haut (wie beispielsweise Dehnungsstreifen nach einer Schwangerschaft). Die so fehlende Straffheit und Festigkeit der Haut ist folglich keine ideale Voraussetzung, um das zusätzliche Gewicht eines Implantats zu halten. Das kann dazu führen, dass bereits wenige Monate nach der Operation wieder das Bild einer hängenden Brust auftritt. Es kann sogar vorkommen, dass die ‚eigene Brust‘ über dem Implantat herunterrutscht und so zu einer unschönen Brustform führt („waterfall deformity“).
Methoden der Bruststraffung ohne Implantat
Die Bruststraffung ohne Implantat ist ein hervorragend geeigneter Eingriff, um die Form der weiblichen Brust deutlich zu verbessern.
Dabei gibt es unterschiedliche Techniken, die ich je nach Ausmaß der hängenden Brust anwenden kann: Die Straffung um die Brustwarzen herum (‚periareoläre Straffung‘), die vertikale Straffung sowie die sogenannte ‚T-Schnitt-Technik‘.
Periareoläre Straffung der Brust
Die periareoläre Straffung ist die kleinstmöglichste Straffung. Bei dieser Methode wird letztlich nur die Haut um die Brustwarzen herum entfernt.
Eine wirkliche Stabilisierung der Brust oder einen ‚push-up-Effekt‘ kann durch diese Methode der Bruststraffung ohne Implantat nicht erreicht werden. Somit eignet sich die periareoläre Straffung nur bei sehr kleinen und sehr wenig hängenden Brüsten.
Vorteile der T-Schnitt-Technik zur Bruststraffung
Das sicherste und stabilste Ergebnis wird durch die T-Schnitt-Technik erreicht.
Die T-Schnitt-Technik hinterlässt zwar das größte Narbenbild, ergibt jedoch auch langfristig gesehen das stabilste Ergebnis und ist so in den meisten Fällen die sinnvollste Lösung. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die horizontale Narbe des T-Schnittes noch mehr Halt in der Tiefe erzeugt. Und nicht zuletzt gewährleistet diese Methode der Bruststraffung auch die Erhaltung einer runden Form der Brust am Besten.
Vertikale Bruststraffung
Ist das Brustvolumen nicht zu groß (maximal ein C-Körbchen) und die Brust nicht sehr stark hängend, dann kann auch die vertikale Straffung (also ohne der horizontalen Narbe) ausreichend sein, um eine entsprechend schöne runde Brustform zu erreichen.
Diese Technik wurde in den vergangenen Jahren fortwährend durch Prof. Moustapha Hamdi weiterentwickelt, den ich in mehreren Klinikaufenthalten an der Universitätsklinik in Brüssel bei den Operationen begleitet habe.
Bruststraffung ohne Implantat mit „Innerem BH“
Ein wichtiges Detail, um ein volles Dekolleté straffen und langfristig stabilisieren zu können, ist vor allem Dank der Methode des ‚inneren BH‘ bei einer Bruststraffung ohne Implantat möglich.
Diese Methode ist sowohl bei der vertikalen Straffung als auch bei der T-Schnitt-Straffung möglich. Hierbei macht sich der plastische Chirurg das sehr stabile und kräftige Unterhautgewebe in der unteren Brusthälfte zu Nutze. Im Rahmen einer Bruststraffung wird dabei die oberste Hautschicht entfernt und das dann freiliegende stabile Unterhautgewebe so präpariert und unterhalb der Brustdrüse verlagert, dass es zum einen für mehr Volumen im Dekolleté sorgt und zum anderen durch die Fixierung an der Faszie des Brustmuskels die Form und das Volumen stabilisiert.
Oder anders formuliert: der „innere BH“ ermöglicht bei der Bruststraffung ohne Implantat einen „push-up-Effekt“ und verhindert ein zu schnelles erneutes Herabsinken der Brust in den Folgejahren. Somit ist ein Implantat nicht zwingend notwendig, um ein volles Dekolleté zu erzielen.
In einzelnen Fällen: noch mehr Stabilität durch ein künstliches Netz!
Sollte die Festigkeit und Straffheit des Brustgewebes und der Haut ganz besonders schlecht sein, gibt es zudem noch die Möglichkeit, die operativ gestraffte Brust innen mit einem künstlichen Netz noch weiter zu stabilisieren und zu sichern. Derartige Netze werden bereits seit einigen Jahrzehnten beispielsweise bei Leistenbruch-Operationen oder bei Rekonstruktions-Operation nach Brustkrebs eingesetzt, um dem Gewebe mehr Stabilität zu verleihen. Diese Netze sollten jedoch nur sehr gezielt und in Einzelfällen eigesetzt werden, da sie als Fremdkörper auch ungewünschte Reaktionen auslösen könnten.
Lipofilling mit Eigenfett für noch mehr Volumen
Ein besonders guter Zusatz zur Bruststraffung ohne Implantat ist ein Eigenfett-Transfer in die Brust (Lipofilling), wodurch das Dekolleté durch körpereigenes Gewebe noch voller gestaltet und die gesamte Brustform optimiert werden kann.
Eine Bruststraffung ist somit keine einfache Standard-Operation nach einem einzigen Muster. Es gibt verschiedene Methoden der Bruststraffung und insbesondere für ein straffes und volles Dekolleté ist die richtige Wahl der Methode von besonderer Wichtigkeit.
Sehr gerne beantworte ich Ihre Fragen und erarbeite mit Ihnen zusammen eine Behandlungsstrategie. Ich freue mich auf Sie in meiner Sprechstunde!