Natürliche Schönheit – ein Trend in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie
Auch Menschen, denen eigentlich natürliche Schönheit am Herzen liegt, wenden sich zunehmend sogenannten Schönheitsoperationen und ästhetischen Behandlungen zu. Gleichzeitig möchten mehr Menschen, die sich ohnehin die Behandlungen der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie schon für sich entdeckt haben, ein natürliches Ergebnis. Ein paar Ideen, was es mit der Vorliebe zur Natürlichkeit auf sich hat, lesen Sie im Folgenden.
Was ist schön?
Wie oft haben Sie schon gehört, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegen würde? Im Allgemeinen ist dem zuzustimmen. Nach dem Motto: „Wenn du jemanden nicht gefällst, gefällst du eben jemanden anderen.“ Wie alles ist auch Schönheit relativ.
Im Wandel der Zeit haben sich sogar die gesellschaftlichen Vorstellungen über Geschlecht verändert. Also wirken Geschichte, Kultur und Moden auch auf Ideen der natürlichen Schönheit.
Jede:r wird einsehen: Die von „Germany’s next Topmodel“ verbreiteten Schönheitsideale können mit dem Schönheitsempfinden im Mittelalter kaum übereinstimmen.
Doch dass in 100 Jahren andere Merkmale als schön gelten, ist meist wenig Trost für diejenigen, die im Moment den in der Gesellschaft verbreiteten Schönheitsidealen nicht entsprechen und sich darüber ärgern.
Das weibliche Schönheitsideal heute
Das ideale Aussehen von Frauen wird oft auf einige Merkmale reduziert, das heutige Schönheitsideal für Frauen lässt sich folgendermaßen umreißen:
- Weibliche Models sind seit den 1990ern groß, schlank, hatten eine schmale Taille und blonde, lange Haare.
- Als Traum-Maße galt ein Körper mit 90x60x90.
- Vielen Berichten zufolge litten nicht wenige Models unter Untergewicht.
- Dennoch entsprach es einem Schönheitsideal, dass sie volle und pralle Brüste haben sollten.
- Der starke Einfluss der Mode und Modebranche auf das Schönheitskonzepte wird in den Medien durch Programme wie Germany’s next Topmodel aufrechterhalten.
- Auch die Sozialen Medien beeinflussen die Entwicklung und spielen eine entscheidende Rolle für Trends zur Schönheit, auch bei jungen Teeangern.
Im Konzept der Schönheitsideale selbst spiegelt sich die Frage danach, was schön ist. Was als schön definiert wird, ist weder zeitlos noch objektiv. Darüber haben sich bereits Philosophen wie Emmanuel Kant oder Platon umfangreich Gedanken gemacht.
Doch ein neuer Trend erobert die Gesellschaft: Zu viele Zeichen eines Fakes wie erstarrte Gesichtszüge oder dickes Makeup werden von einem natürlichen Look abgelöst. Diversität wird großgeschrieben und lässt eine größere Palette an “Schönheiten” zu.
Der Imperativ des Jungseins
Das Idealbild einer dynamischen, junggebliebenen Frau und der Fokus auf das Aussehen überhaupt ist ein Zeichen für Wohlstand. Dieser Trend kennzeichnet die Ära der Junggebliebenen. Menschen jeden Geschlechts, auch Männer, achten nicht nur auf ihre Figur, sondern auf ganzer Linie auf sich selbst.
Solange es gesundheitlich möglich ist, können Menschen allem nachgehen, was ihnen behagt, wie die Jungen. Die Jahrhunderte, in denen die Trennung zwischen den Generationen strikt war, sind Geschichte. Wer im Wohlstand leben möchte, strebt danach, sich seine Träume zu erfüllen.
So verschieben sich die Grenzen zwischen den Generationen. Das Schönheitsideal drängt in Richtung Jugend: Faltenfrei, straff, agil und flexibel möge das Gesicht und der Körper von Frauen und Männern sein. Gleichzeitig soll dies leicht und natürlich wirken.
Natürlicher Schönheit sieht man schwere Arbeit nicht an. Zugleich wird Schönheit durch einen leistungsstarken, vitalen Körper und eine junge Optik demonstriert.
Selbstbestimmung und Individualität im Fokus
Schönheitsempfinden und Geschmack sind auch individuell. Dennoch prägen Moden unser Äußeres. Auch wenn alle altern und sich die Körper verändern, möchten sie dies optimal und entlang ihrer individuellen, natürlichen Schönheit tun.
Selbstbestimmung und Individualität sind Werte, die das Ideal von Schönheit zu einer Überzeugung machen.
Das bedeutet:
- Menschen bestimmen selbst wie sie äußerlich altern.
- Menschen erkennen ihre Einzigartigkeit an.
- Perfektion im Sinne von zwanghafter Symmetrie hat ausgedient: Zähne dürfen schief sein. Ein wenig Abweichung als Zeichen der Individualität entspricht dem Bild der Natürlichkeit.
- Das Aussehen wird anhand der Individualität eines Menschen gestaltet.
- Theoretisch kann dabei „alles“ gestaltet werden.
Ein Mensch wandelt sich im Laufe des Lebens, das gehört zu seiner Natur. Diese Natur bekämpfen wir nicht, wir integrieren sie.
Was ist natürliche Schönheit und was kann man für sie tun?
Natürlich ist eine Schönheit, die die Individualität einer Person anerkennt. Bei der Behandlung in der Plastischen oder Ästhetischen Chirurgie geht es oft mehr um das Bewahren des Gegebenen, denn um eine extreme Veränderung.
Auch Natürlichkeit bedeutet genauso Inszenierung und Pflege, sei es der Haut, der Augenbrauen, der Zähne, der Lippen, von Brüsten, Haaren. Denn, auch wer natürlich schön wirken will, achtet auf sein Aussehen.
Schönheitsideal ist nicht gleich Schönheitsideal
Wer entscheidet, welche Zeichen mit wahrer Schönheit identifiziert werden? Das heutige Schönheitsideal wird auch durch die Medien, Celebrities und durch Influencer geprägt. Trends machen aber noch kein Schönheitsideal aus: Derzeit sind breite und klar definierte Augenbrauen Mode. Der Idee von persönlicher und natürlicher Schönheit ist dies untergeordnet.
Zudem sind die Flut an Schönheitsveränderungen und vermeintlichen Trends in den Sozialen Medien auch eine Gefahr: Denn das, was für die eine Person als „schön“ angesehen werden kann, passt schlicht und einfach nicht zu einem anderen Individuum.
Zudem gibt es leider zahlreiche Fehlinformationen in den Sozialen Medien, zum Beispiel über den “perfekten” Abstand der Brüste zueinander. Letzteres ist tatsächlich von der Natur vorgegeben und gehört zu den Dingen, die nicht wirklich verändert können.
Verständnis von Schönheit verändert sich
Die Zunahme von Behandlungen der Plastischen Chirurgie führt zur Akzeptanz dieser. Wenn jemand operiert aussieht, ist das nur bedingt etwas Aufsehen Erregendes.
Dabei stehen sich Schönheitsvorstellungen teils gegenüber: Die, die auf künstliches Aussehen ausgerichtet ist und die die auf Natürlichkeit Wert legt. Zum einen sind aufgespritzte Lippen Mode, zum anderen können sie mitunter unnatürlich wirken.
Es lässt sich festhalten: Im Wandel der Zeit verändern sich Ideale kontinuierlich. Und heute existieren mehrere parallel.
Diversität von Schönheit
So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich schön können sie sein. Im Verständnis von „natürlich schön“ wird Vielfalt als Wert anerkannt. Denn jede:r kann sich auf eigene und individuelle Weise optimieren.
Was gilt als schöner Körper?
Trotz aller Toleranz von Andersartigkeiten wird oft ein straffer und gesunder Körper als schön verstanden. Besonders dem Körper der Frau kommt die Rolle zu, auf ein bestimmtes Ideal festgelegt zu werden. Nach Belieben kann der Körper Kurven haben, aber am besten soll eine Taille sichtbar sein.
Dennoch bringt die Akzeptanz von Vielseitigkeit zahllose Möglichkeiten als “natürlich schön” gelten zu können, mit sich.
Spezifisches Schönheitsideal der Frau im Gesicht
Im Gesicht und Blickfeld einer Person stehen oft Falten- und Anti Aging-Behandlungen im Vordergrund. Durch den Wunsch optisch jung zu bleiben, erfreut sich glatte und faltenfreie Haut großer Beliebtheit.
Die Augen können in einem Gesicht besonders anziehend wirken. Mit zunehmendem Alter möchten besonders Frauen (aber auch Männer) sprichwörtlich ihren offenen Blick auf die Welt aufrechterhalten: Um das Absinken der Haut in der Augenpartie zu verhindern, werden spezifische Behandlungen wie eine Lidstraffung, ein Augenbrauenlift oder Stirnlift angeboten, welches auf klassischem Wege oder neuerdings durch Gesichtsmuskelstimulation mittels EMFACE durchgeführt werden kann.
Natürliche Schönheit als Trend: Clean Girl Look & Co
Ein ausgewogenes Erscheinungsbild, das Abweichungen erlaubt, ist das Ideal hinter der Idee von natürlicher Schönheit. Mehrere Schönheitsideale können koexistieren. Dennoch gibt es einige feste Vorstellungen, die zu einem schönen Erscheinungsbild einfach dazu gehören:
Die Haut soll bestenfalls glatt, rein und unbehandelt erscheinen. Um diesem Bild, dem Clean Girl Look, oder ganz eigenen Vorstellungen entsprechen zu können, werden dermatologische und Ästhetische sowie Plastische Chirurgische Behandlungen angeboten.
Bei Behandlungen gegen Falten durch Gesichtsmuskelentspannung sind mit ihrer Interdisziplinarität faszinierend: BTX kann gegen das Knirschen von Zähnen helfen und das Gesicht optisch ein wenig schmaler wirken lassen.
Hyaluron und Scluptra sind Filler und bieten damit Möglichkeiten, bestehende Falten aufzufüllen oder dem Gesicht jugendliches Volumen und Straffheit zurückzugeben und dabei einen natürlichen Look zu erhalten.
Werte und Ideale natürlicher Schönheit
Das Individuum schenkt sich die Aufmerksamkeit, die es sich wünscht. Es befreit sich scheinbar aus dem Korsett, welches ihm alte Rollenerwartungen auferlegen. Hier stehen individuelle Vorlieben und Werte im Mittelpunkt. Dennoch zeigt, wer sich natürlich schön pflegt, eine Haltung:
- Altsein bedeutet nicht automatisch gebrechlich zu sein.
- Durch ein frisches und gepflegtes Äußeres investiere ich in mich und ich gönne mir etwas Gutes.
- Schönheitsbehandlungen sind Selfcare und eine Suche nach Harmonie und Ausgeglichenheit.
Das Ideal der Natürlichkeit bei Anti Aging, Faltenbehandlung und Plastischer Chirurgie
Was an der Oberfläche auf ein verbessertes, verjüngtes Hautbild oder auf die gewünschte Körperform durch Body Contouring abzielt, geht über die reine Form der Körper hinaus: Der Mensch möchte authentisch und individuell sein und auch so wahrgenommen werden.
Der Körper lässt sich durch Anti Aging-Behandlungen, Faltenunterspritzungen und die Eingriffe der Plastische-Ästhetischen Chirurgie nach Wunsch formen. Um ein natürliches Aussehen zu erzielen, kommen beim Baby BTX zum Beispiel geringe Dosierungen zum Einsatz.
Natürliche Schönheit und plastisch chirurgische Eingriffe – ein Widerspruch?
Die Bilder von Models schienen lange den Geschmack der westlichen Gesellschaft zu dominieren. Aber solche Schönheitsideale duldeten eigentlich keinen Plural.
Die eigene, individuelle Schönheit zu betonen, ist ein Beispiel für die Vereinbarkeit von Natürlichkeit mit Eingriffen der Plastischen Chirurgie. Besonders ein reifer Mensch nähert sich ästhetischen Behandlungen mit reflektierten Schönheitsvorstellungen.
Heutzutage möchte die Mehrheit nicht mehr einfach nur jemanden anderen kopieren oder aussehen wie eine prominente Figur – auch wenn es dies natürlich immer noch gibt. Das Aufleben der Natürlichkeit ist ein Paradebeispiel dafür: Die schon gegebene Attraktivität bildet die Grundlage der Optimierung.
Der Körper ist theoretisch grenzenlos formbar. Natürlichkeit oder natürliche Schönheit sind kein Widerspruch zu Eingriffen in der Plastischen Chirurgie. Vielmehr bietet sie Unterstützung, um sich selbst als der oder die darstellen zu können, die oder der man ist und in Zukunft sein möchte.